Jugendwerk

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HUNDERTWASSERS JUGENDWERK

Hundertwassers Jugendwerke sind vor allem unter einem biographischen Aspekt zu sehen. Wie bei kaum einem anderen Künstler liegen bei Hundertwasser die Wurzeln seiner Kunst in seiner Kindheit.

Wesentliche Anregung zum Malen war für den als Friedrich Stowasser Geborenen das Sammeln und Pressen von Wiesenblumen. Als er entdeckte, dass sie mit der Zeit verblassen, begann er die Blumen zu malen. Auch seine Briefmarkensammlung gab ihm Anstoß zum Malen, er wollte ebenso schöne Bilder malen wie sie auf den Briefmarken zu sehen waren.

1943 fertigte er seine erste bewusste, zielstrebige Zeichnung nach der Natur. Viele Jugendwerke entstanden in der näheren Umgebung seiner Wohnung am Donaukanal.

Hundertwasser hatte den Anschluss Österreichs an Nazideutschland und den Zweiten Weltkrieg in Wien erlebt. Unter schwersten Bedingungen gelang es ihm und seiner jüdischen Mutter Elsa Stowasser diese Zeit zu überleben.

Nach Kriegsende fasste Hundertwasser den Entschluss Maler zu werden. Er besuchte die Akademie der Bildenden Künste in Wien unter Prof. Robin Christian Andersen und wurde prägend beeinflusst von der Kunst Walter Kampmanns und Egon Schieles.

Nach 3 Monaten verließ er die Akademie und unternahm 1949 seine erste Reise nach Italien. Die Eindrücke, die er dabei sammeln konnte, halfen ihm, seinen eigenen und unverwechselbaren Stil zu finden. In Florenz begegnete er dem jungen französischen Maler René Brô, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Hundertwasser folgte Brô 1950 in dessen Heimat und unternahm an der Pariser Ecole des Beaux Arts noch einmal den Versuch, sich einer akademischen Bildung zu unterwerfen. Doch nach bereits einem Tag brach er diesen Versuch ab – er hatte seine eigene, höchst individuelle Laufbahn bereits eingeschlagen.

Hundertwasser setzte sich mit den künstlerischen Strömungen seiner Zeit auseinander, mit der Ecole de Paris oder dem Tachismus in Frankreich oder etwa dem Phantastischen Realismus in Österreich. Seine Bilder sind seine Antwort auf die Kunst seiner Zeit, sie entstehen individuell, unabhängig und autark.